Der NSU-Fall wird zur Staatsaffäre – ein hoch brisanter Beitrag auf 3sat

Falk Schmidli

Am 17.12.2014 wurde endlich das erste Mal im deutschen Fernsehen in 3sat Kulturzeit über den Whistleblower »fatalist« und den »Arbeitskreis NSU« berichtet. Die den Kopp-Online-Lesern schon längst bekannten Protagonisten dieser Gruppe fatalist und Prof. Wittmannwerden in dieser rund zehnminütigen Kurzreportage u.a. interviewt, so dass sich die Leser diesmal sogar ein Bild von den beiden machen können.

Der Tenor der Sendung gipfelt in der richtigen Feststellung, dass es sich beim NSU-Prozess in Wirklichkeit um eine »Staatsaffäre« handelt. Wir empfehlen unseren Lesern eindringlich, diesenKulturzeit-Beitrag anzusehen, da man ein solches »Coming Out« des Mainstreams nicht alle Tage erleben kann. Kopp Online hat als erstes über »fatalist« und seine Enthüllungen geschrieben und ihn interviewt. Deswegen kommentieren wir an dieser Stelle auch den Fernsehbeitrag.

Thriller, Affäre

Gert Scobel, der Moderator der Sendung, beginnt seinen Beitrag mit der Feststellung, dass es sich beim NSU-Fall und dem damit verbundenen Leak der BKA-Akten um einen »Thriller, der im wirklichen Leben spielt«, handelt. Das ist absolut korrekt und keinesfalls übertrieben, weshalb die bisherige Ignoranz der Mainstreammedien auch so extrem erklärungsbedürftig ist

Herr Scobel verwendet im weiteren Verlauf das Wort »NSU-Affäre« statt bisher »NSU-Prozess«. Diese Bezeichnung dürfte ein absolutes Novum im Mainstream sein und zeigt einen drastischen Wechsel in der Beurteilung dieses Themas. Wir werden diese originelle Bezeichnung zukünftig ebenfalls verwenden.

Jetzt kommt es dem Mainstream

Im 3sat-Beitrag wird danach das Mailing vom Arbeitskreis NSU an den Innenausschuss des Deutschen Bundestages in Teilen zitiert, wobei Herr Scobel förmlich elektrisiert ist: »Und jetzt kommt es«, kündigt er geheimnisvoll mit erhobenem Zeigefinger an und fährt fort: »Die sorgfältige Analyse dieser Dokumente begründet für uns den Verdacht einer systematischen Beweismittelfälschung durch die bundesdeutschen Ermittlungsbehörden.«

Bei Kopp Online war dieses Mailing bereits am 02.10.2014 in voller Länge erschienen, übrigens interessanterweise unter genau diesem Titel. Wir empfehlen unseren Lesern, diesen Artikel nochmals zu lesen, um das Wissen aufzufrischen und nötigenfalls noch einmal zu komplettieren.

 

Der »fatalist« wird interviewt

Danach wird der »fatalist« interviewt, der im Gespräch feststellt, dass es keinerlei harte Beweise für die Morde der NSU gibt. fatalist: »Es gibt keine DNA, keine Fingerabdrücke, keinen Augenzeugen, nichts, bei keinem NSU-Verbrechen.«

Wir möchten an dieser Stelle einwerfen, dass es nicht mal Fingerabdrücke auf den »Selbstmord«-Waffen gibt, obwohl die Leichen von Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt keine Handschuhe trugen, als sie tot aufgefunden wurden. Wir werden darüber noch detailliert berichten, obwohl die daraus abzuleitende Theorie eigentlich trivial ist. Wer sich vorab informieren möchte, findet hier ein ausführliches Dokument dazu.

Es ist nämlich die gleiche Theorie, die auch im 3sat-Bericht angerissen wird: Es war von staatlichen Stellen angeordneter Mord und kein Selbstmord! »Viele rechte Internetforen behaupten dies ebenfalls«, kommentiert dazu 3sat. Und wenn diese Rechten nun Recht haben?

Der 3sat-Beitrag fährt fort mit einem Interview mit dem Literaturkritiker Siegfried Mayr, der den »Arbeitskreis NSU« größenordnungsmäßig mit 30 Mitgliedern beziffert. Mayr beschreibt die Mitglieder des Arbeitskreises als Menschen, die teilweise gute Beziehungen zur CDU haben, aber auch Kommunisten und Leute aus dem so genannten rechtsradikalen Bereich finden sich darunter. Also eine richtig bunte Mischung. Man könnte es auch als multipolitische Gemeinschaftsaktion sehen, die sich das Ziel gesetzt hat, diese Staatsaffäre aufzuklären.

Danach wird das Thema Ceska behandelt, also die angebliche Tatwaffe. Deren Geschichte weist etliche logische Brüche auf, ihre Herkunft ist in jeder Hinsicht dubios. »Warum wurde die Tatwaffe bereits nach einem Tag kriminaltechnischer Untersuchung als Tatwaffe bezeichnet?« wird beiKulturzeit gefragt. Auch diese Frage hatten wir bereits vor Monaten gestellt, natürlich samt Dokumenten des »fatalist«. Auch die im 3sat-Beitrag genannten Unstimmigkeiten bei den aufgefundenen Patronen und Hülsen kennen Kopp-Online-Leser seit einer gefühlten Ewigkeit. Wie auch immer: Es scheint vorwärts zu gehen.

Ahnungsloser Ströbele

Ein weiteres sicheres Zeichen für eine Weiterentwicklung in der NSU-Affäre ist, dass sich im 3sat-Beitrag sogar Hans-Christian Ströbele fragt: »Wer hat die Akten geliefert und warum? Welche Interessen stehen dahinter?«

Kopp Online hat die Antwort schon am 18.8.2014, also vor vier Monaten, präsentiert, als wir den »fatalist« fragten, ob er den Lieferanten vertraut: »Ja, die wollen den Sumpf austrocknen«, sagte »fatalist« uns damals. Und nein: Die Namen wurden natürlich nicht genannt.

Ich denke, dass die Fragen von Herrn Ströbele damit erschöpfend beantwortet sind und er sich vielleicht nun um andere offene Fragen kümmern könnte, z.B. die Fragen nach den Widersprüchen in den Beweisen. Falls er weitere Fragen an den »fatalist« hat, vermitteln wir gerne den Kontakt.

Unruhe unerwünscht

Sehr interessant im 3sat-Beitrag sind auch die Aussagen von Martina Renner (Die Linke), die sich angeblich seit Jahren mit dem NSU beschäftigt. Man fragt sich, was sie wohl die ganze Zeit gemacht hat, weil sie vermutet, dass hinter den Aktionen der fatalist-Gruppe politische Intentionen zu suchen sind, mit dem Ziel, Unruhe zu schaffen und Journalisten auf falsche Fährten zu bringen.

Welche Journalisten könnten das denn sein? 99,9 Prozent der Journalisten vermeiden ja geradezu auffällig, dieses NSU-Thema kritisch anzugehen – vor allem den »fatalist« als Quelle zu nennen. Kopp Online fühlt sich jedenfalls nicht auf der falschen Fährte – die Spur ist ja nicht zu übersehen und der Schweißgeruch liegt förmlich in der Luft.

Der 3sat-Beitrag fährt fort mit Auszügen einer anderthalb Monate zurückliegenden Rede von Staatsministerin Aydan Özoguz, die ebenfalls die derzeitige offizielle Version des

NSU schwer in Zweifel gezogen hat: »Wer hat tatsächlich auf sie geschossen?« Frau Özoguz stellt fest: »Es ist unklar, wie Böhnhardt und Mundlos wirklich zu Tode gekommen sind.«

Wir empfehlen den Lesern, diese Rede von Frau Özoguz komplett anzuhören und sich danach zu fragen, warum man darüber gar nichts im Mainstream lesen konnte. War es nicht spektakulär genug?

Scobels Schlusswort

Gerd Scobel beendet den 3sat-Beitrag, indem er in seinem Schlusswort sagt: »Es muss einen einfach misstrauisch machen, wenn viele Experten aus unterschiedlichen politischen Lagern übereinstimmend sagen, dass es angesichts des langen Zeitraums viel zu viele unklare Fakten gibt. Die NSU-Affäre entwickelt sich zur ernsthaften Staatsaffäre.«

Man beachte: Herr Scobel verwendet dabei die Worte »Experten« und »Staatsaffäre«. Eine solche Wortwahl gab im NSU-Fall bisher nicht. Kopp Online teilt diese Einschätzung Scobels voll.

Alleine die Tatsache, dass nun der Mainstream in das Thema eingestiegen ist und nach unseren Informationen von 3sat demnächst ein noch viel ausführlicherer Beitrag nachgeschoben werden soll, zeigt, dass das Bollwerk (gegen die Wahrheit) langsam Risse aufweist. Der Beschuss mit Information aus dem Leak scheint zu wirken. Kopp Online bleibt an dem Fall dran.

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Ein Kommentar:

21.12.2014 | 10:12

independent

Deutschland & die Deutschen im Würgegriff krimineller Banden! Eines ist für mich Sonnenklar! Diese ganze Polit-Bagage gehört geschlossen auf ewig hinter GITTER! Jahrzehnte haben sie es „ALLE“ bewiesen was sie sind! Der aktuelle ZUSTAND Deutschland zeigt es eindeutig! – es bleiben KEINE Fragen mehr OFFEN! ALLE müssen WEG! ALLE!

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