Lügen, verheimlichen, verdrehen, vorgaukeln, betrügen … Desinformation gehört zum Alltag. Wissen wir überhaupt noch wo oben, wo unten ist, was richtig, was falsch ist. Wir wissen nicht einmal wie schwach die Wirtschaft und die Lage der Banken im eigenen Land sind.
Wie es um die Lage in Euro-Land tatsächlich bestellt ist, wird nicht nur verschwiegen, sondern mit gefälschten Zahlen und zynischer Schönfärberei ein Aufschwung verkündet, der in Wahrheit eine knallharte Depression ist.
Die neue griechische Regierung unter Präsident Tsipras hat es geschafft, in weniger als drei Tagen, das gesamte Kartenhaus der Euro-Gesundbeter ins Wanken zu bringen. Beim Ablassen des Wassers aus einem idyllischen Teich kommt unweigerlich der gesamte Unrat ans Tageslicht: verrottete Fahrräder, Autoreifen, Giftbehälter und was sonst ins Wasser geworfen wurde. Einen ganz ähnlichen Effekt verursacht das entschiedene Auftreten von Tsipras und seines Finanzminister Yanis Varoufakis im sogenannten Euro-Paradies.
Merkel, Schäuble, Juncker und die übrigen Euro-Fantasten wurden in kürzester Zeit von den beiden Profis ihrer Erpressungsinstrumente beraubt. Varoufakis verzichtet auf die Finanzhilfe in Höhe von 7 Milliarden Euro und setzt die Troika vor die Tür. Womit wollen die phantasie- und kopflosen „alternativlosen Euro-Retter“ die Griechen jetzt unter Druck setzen? Nein, der Druck ist jetzt nicht mehr im griechischen Kessel, sondern in den Kesseln von Berlin und Brüssel. Alles, wofür Blogger bislang als “Verschwörungstheoretiker” verschrien wurden, ist völlig richtig.
Die neue griechische Regierung will einen Schuldenschnitt, etwas anderes akzeptiert sie nicht. Wer das in Berlin oder Brüssel nicht hören will, wird fühlen müssen, was geschieht, wenn Griechenland und seine Banken pleite gehen.
In diese erpressbare Lage haben sich Merkel, Schäuble und die irrlichtenden Koryphäen in Brüssel selbst manövriert. Die Zahlen sprechen Bände, obwohl seit langem bekannt.
Kommt es ganz hart, muß Herr Schäuble seinen gefälschten angeblich ausgeglichen Haushalt mit 65 Milliarden Euro Verlust in Griechenland belasten. 180 Milliarden müßten die anderen Euro-Länder bei einem Austritt Griechenlands aus der Euro-Zone schultern. Will man Euro-Land daran nicht zerbrechen lassen, müssen die stärkeren Nordländer (voran die BRD) die schwachen Südländer vor dem zwangsläufigen Kollaps bewahren.
Im Rettungsfond ESM sind die versprochenen 500 Milliarden überhaupt nicht als Sicherheitspolster vorhanden. Den größten Teil müßte sich der ESM im Krisenfall auf dem Kapitalmarkt besorgen (leihen). Welche Zinsen in einem solchen Fall verlangt werden, sollte jederman klar sein.
Dramatisch sähe ein Ausstieg Griechenlands auch für den Privatsektor aus. Das Risiko, das die Euro-Retter mit ihrer alternativlosen Euro-Rettung aufgehäuft haben, kumuliert in der Summe griechischer Staatsverschuldung von 320 Milliarden Euro.
Merkels Dauer-Mantra „Wenn der Euro scheitert, scheitert Europa“ hat die Verpflichtungen für die Steuerzahler in schwindelerregende Höhen getrieben. Jetzt setzt Herr Tsipras den Politikern, die seine Vorgänger im Amt in die Enge trieben, die Pistole auf die Brust: “Schuldenschnitt oder ihr macht eine Bruchlandung!”
Die Gesundung Griechenlands entpuppt sich als schöner Wunschtraum von Herrn Schäuble. Die Arbeitslosigkeit in GR liegt über 25 %. Mehr als jeder zweite Jungendliche (65 %) ist arbeitslos. (55% in Spanien, 43% in Italien und jeweils 27% in Portugal und Irland (und auch Frankreich mit 24%). Vermutlich liegen die Zahlen noch höher; wie sie auch in der BRD viel höher sind, als von der Bundesanstalt angegeben. Jeder, der es wissen möchte, findet schnell heraus, daß die eingestandenen 3,2 Millionen Arbeitslose in Wirklichkeit etwa 5 Millionen sind, wenn Kranke, Niedriglöhner, Weitergebildete und alle über 55-Jährigen hinzugerechnet werden.
Bricht das schwächste Glied der Kette, etwa Griechenland, folgt eine Kettenreaktion unbeschreiblichen Ausmaßes. Dann bewahrheitet sich Merkels Orakel: “Bricht der Euro, dann bricht Europa”. Nicht, weil sie Recht hat, sondern weil sie und die übrigen Rettungs-Narren Europa an diese Klippe gebracht haben. Zur Zeit der Lehman-Pleite hätte man mit wesenlich geringeren Schäden den Euro beerdigen können. Heute zerrüttet es sämtliche Haushalte – der Staaten und der Bürger.
Die Märkte wissen ziemlich sicher, daß Griechenland weiter auf der Kippe steht; also entgegen anderslautender Dauerpropaganda noch lange nicht über den Berg ist. Herr Tsipras spielt ein riskantes Blatt. Strauchelt Griechenland, wird eine Kettenreaktion Spanien, Italien, Portugal, sogar Frankreich erfassen und letztlich vor keinem deutschen Bankhaus Halt machen.
“Der deutsche Steuerzahler ist nicht in der Lage, den gesamten europäischen Kontinent zu retten.Es ist ironisch, aber alle halten bei den Deutschen die Hände auf, und es scheint, als hätte Merkel … unter dem Label „Rettungspaket“ Reparationszahlungen für den Ersten Weltkrieg und den Zweiten Weltkrieg zu Lasten ihrer Landsleute zu leisten.” (Martin Armstrong)
Hieronymus sagte, daß die Römer sogar dann noch lachten, als Rom fiel. Es sieht aber nicht so aus, als würde dieses Mal irgendjemand lachen, da die Fußballweltmeisterschaft zur Ablenkung der Massen bereits vorbei ist.
S.O.S. Germany!