Das Lügen-Imperium schlägt zurück – und trifft sich selbst!

Oliver Janich

Der Niedergang der Massenmedien scheint nicht mehr aufzuhalten zu sein. Wie ein angeschlagener Boxer schlägt der Mainstream um sich und bleibt dabei stets unter der Gürtellinie.

Im Dezember hatte bereits das Springer-Blatt Die Welt zum Schlag gegen die alternativen Medien ausgeholt und dabei nichts weiter als ein großes Luftloch produziert. Nun hat das vermeintliche Flaggschiff des Journalismus, die FAZ, nachgelegt und dabei neue Rekorde in Sachen Niedertracht und Unsachlichkeit aufgestellt. Unter der Überschrift »Die Angstindustrie« lieferten gleich zwei »Elite-Journalisten« einen Artikel ab, der wieder einmal bar jeglicher Fakten bezüglich der angeblichen »Verschwörungstheorien« war.

Steinwürfe aus dem Glashaus

Die Stoßrichtung des Artikels ist so dreist, dass einem die Luft wegbleiben will. Hauptstoßrichtung ist diesmal der Vorwurf, die alternativen Medien würden ein Geschäft mit der Angst betreiben. Wie bitte? Dieser Vorwurf enthält gleich zwei Fehler in einem. Erstens sind es die Mainstream-Medien, die seit Jahrzehnten ein Geschäft mit der Angst betreiben:

  • Angst vor dem islamistischen Terror, obwohl der in der Regel von den Regierungen westlicher Länder und Arabiens fabriziert, gefördert oder zumindest geduldet wird.
  • Angst vor sozialem Abstieg, obwohl dieser allein durch die Regierungen verursacht ist, was im Mainstream in keinster Weise thematisiert wird.
  • Angst vor einem Krieg mit Russland, obwohl der eigentliche Aggressor der Westen ist: Sehen Sie hierzu eine spieltheoretische Analyse von mir in diesem Video mit dem Titel »Droht ein Krieg in Europa?«.

Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen. In jedem Herrschaftssystem wird mit Angst regiert und die Massenmedien sind Teil dieses Systems. Und genau dieses Herrschaftssystem wird durch die alternativen Medien bedroht.

Der Schein der Unabhängigkeit

Exakt deshalb greift die »Lügenpresse« (von einer »Jury der Wahrheitssuchenden« unter meinem Vorsitz zum »Wort des Jahres« gewählt) zu einem zweiten Argument, das an Dreistigkeit kaum zu überbieten ist: Mit diesen »Verschwörungstheorien« würde Geld verdient.

Erstens verdienen die Massenmedien Milliarden an ihren zahlreichen Lügen, dieFAZ GmbH allein erzielt Umsätze um die 260 Millionen Euro pro Jahr – Tendenz zum Glück fallend. Aber immerhin ist sie so »anständig«, nur das Geld von freiwillig zahlenden Kunden zu nehmen, während die »öffentlich-rechtlichen« Sender ihre Milliarden mit Waffengewalt eintreiben.

Aber auch die angeblich unabhängigen Medien wie die FAZ profitieren von den Zwangsmilliarden, indem deren Redakteure regelmäßig in Talkshows des Staatsfunks Werbung in eigener Sache betreiben dürfen.

Ein Musterbeispiel dafür liefert der Fall der taz-Chefredakteurin Ines Pohl. Sie hatte es angesichts der manipulativen Bildausschnitte bezüglich des Trauermarsches für die Opfer des »Terroranschlags« in Paris gewagt, zu schreiben, dass »das Wort ›Lügenpresse‹ nicht nur ein Hirngespinst der Pegida-Anhänger ist.« Nachdem sie daraufhin von Kai Gniffke, Chefredakteur vonARD aktuell, zurechtgewiesen wurde, ruderte sie reumütig zurück. Denn sonst – so die versteckte Drohung – würde sie nicht mehr in den ARD-Presseclub und andere Staatsfunk-Talkshows eingeladen werden.

Genau so funktioniert die faktische Gleichschaltung der Medien in Deutschland. Sicherlich hat jeder die Freiheit, einen Verlag zu gründen. Aber wenn man nicht regelmäßig vom Staatsfunk eingeladen wird, bleibt der Verlag auch klein. Manche Mainstream-Blätter sind so schlecht, dass sie selbst diese Einladungen nicht davor bewahren, Pleite zu gehen. Inzwischen verliert der Mainstream auf breiter Front Leser.

Mobbing der eigentlichen Geschäftemacher

Doch das wirklich perfide an diesem Argument der Geschäftemacherei ist, dass die alternativen Medien zum überwiegenden Teil überhaupt kein Geld verdienen. Die meisten »Bürger-Journalisten« betreiben die Aufklärung aus Leidenschaft und schießen noch zu – auf jeden Fall, wenn man die viele Zeit und Energie, die dabei draufgeht, miteinbezieht. Der Kopp-Verlag dürfte einer der wenigen sein, die überhaupt nennenswerte Erlöse erzielen, weshalb sich die FAZ auch besonders auf ihn eingeschossen hat und über die Umsätze des Verlages im Millionenbereich schwadroniert.

Dabei kann man heilfroh sein, wenn ein alternativer Verlag ein Geschäftsmodell gefunden hat, mit dem sich Geld verdienen lässt, ohne zu lügen. Die Mainstream-Medien suchen nach einem solchen Geschäftsmodell im Internet geradezu verzweifelt, obwohl sie im Gegensatz zu den alternativen Medien die Unterstützung von Großkonzernen haben, die Teil dieses korporatistischen Manipulationssystems sind. Kleiner Tipp: Versucht´s mal mit der Wahrheit! Meine 9/11-Titel beiFocus Money waren innerhalb von Stunden ausverkauft und wir hätten damals ein Vielfaches davon verkaufen können.

Kopp finanziert seine für den Leser kostenlosen Artikel über den Verkauf von Büchern und anderen Produkten quer. Über diese Bücher heißt es dann bei der FAZ:

Sie suggerieren Insiderwissen über angebliche Bedrohungen, die von Politik und den Massenmedien verschwiegen werden. Nur wer sich schnell mit der entsprechenden Lektüre eindeckt, kann Krankheit, finanziellem Ruin und Krieg noch entgehen.

So schlecht ist die Beschreibung gar nicht. Man muss nur das Wort »suggerieren« durch »verbreiten« ersetzen und das Wort »angebliche« streichen, dann passt es. Denn natürlich liefern die »FAZkes« keinen Beleg, der die Benutzung dieser Worte rechtfertigt.

Oder, liebe Leitjournalisten, wie würden Sie die Enthüllungen Ihres ehemaligen Kollegen Udo Ulfkotte in dem Buch Gekaufte Journalisten sonst bezeichnen, wenn nicht als »Insiderwissen«?

Bis heute wurde gegen das Buch nicht geklagt, was mit Sicherheit der Fall gewesen wäre, wenn da auch nur eine Unwahrheit drin stehen würde.

Wer braucht schon Argumente?

Als Nächstes nehmen sich die »Presstituierten« einen der Star-Autoren von Kopp, früher selbst in Diensten der Mainstream-Medien, vor:

Kopp-Autor Gerhard Wisnewski hält es in einem aktuellen Beitrag für möglich, dass hinter den Mordanschlägen von Paris nicht Islamisten, sondern »Werkzeuge der amerikanischen Global-Strategie« stecken. Er stellt einen gedanklichen Zusammenhang zu den »inszenierten Anschlägen auf das World Trade Center« 2001 her. Stoßrichtung des Artikels: Anschläge wie in New York und Paris nutzt der Westen, um Stimmung gegen den Islam zu machen, um seinen »Kampf der Kulturen« führen zu können. »Ein gegen den Islam geeintes Europa ist exakt der Baustein für ein Weltreich von amerikanischen Gnaden, wie es den Vereinigten Staaten wohl vorschwebt«, schreibt der Autor. Die »plötzlich erschienene« Pegida-Bewegung passt da bestens in dieses Weltbild einer westlichen Verschwörung gegen den Islam.

Gegenargumente? Fehlanzeige. Wie man sich sachlich mit den Argumenten von Wisnewski auseinandersetzt, demonstriere ich in diesem Interview mit ihm. Wie man sieht, kann man durchaus unterschiedlicher Ansicht – beispielsweise über die Entstehung der PEGIDA Bewegung – sein. Wisnewski und ich tauschen hier sachliche Argumente aus, ohne den anderen persönlich anzugreifen. Die gesamte Crew und ich arbeiten hier übrigens unentgeltlich und schießen noch Geld für die Technik zu.

Lob der Einheitsmeinung

Für die FAZ hingegen ist es verwunderlich, dass verschiedene Kopp-Autoren unterschiedliche Meinungen vertreten:

Eigenartig nur, dass in einem anderen Beitrag Gründe aufgezählt werden, für Pegida auf die Straße zu gehen, und gegen die angebliche Islamisierung gepoltert wird. Was denn nun? Ist Pegida Teil einer westlichen Weltverschwörung oder eine unterstützenswerte Bewegung gegen die»Islamisierung Deutschlands«? Die Kopp-Kunden scheinen solche Widersprüche nicht zu stören.

Nein, liebe »Leid- und Neid-Journalisten«, die Leser stört es nicht, wenn ein Verlag seinen Autoren nicht vorschreibt, welche Meinung sie zu vertreten haben. Die »FAZkes« beklagen hier, dass dieKopp-Autoren nicht gleichgeschaltet sind! Das lässt doch tief blicken. Und natürlich muss das böse Wort »Weltverschwörung« auftauchen, obwohl von dieser in keinem einzigen Kopp-Artikel die Rede ist, es sei denn, der Autor distanziert sich genau von dem Vorwurf, er würde von einer Weltverschwörung ausgehen (siehe Kopp-Archiv).

Mehr Propaganda!

Ähnlich unsachlich gehen die FAZ-Journalisten natürlich auch mit anderen alternativen Medien um. Was dem ganzen Artikel die Krone aufsetzt, ist das:

Psychologen wissen: Wer eine Meinung öfter hört, ist eher geneigt, ihr zu glauben. Wiederholungen machen steile Thesen zwar nicht wahrer, aber glaubwürdiger.

Das haut einen wirklich vom Hocker! Die Autoren beschreiben hier nichts weniger als das uralte Propaganda-Prinzip, das schon Hitler und Goebbels bekannt war: Man muss eine Lüge nur oft genug wiederholen, dann wird sie geglaubt. Aber es sind ja gerade die Massenmedien, die ihre Thesen ständig wiederholen und denen dafür auch ein Vielfaches an Mitteln zur Verfügung steht.

Wie sagte doch Goethe schon so schön:

Man muss das Wahre immer wiederholen, weil auch der Irrtum um uns her immer wieder gepredigt wird und zwar nicht von Einzelnen, sondern von der Masse, in Zeitungen und Enzyklopädien, auf Schulen und Universitäten. Überall ist der Irrtum obenauf, und es ist ihm wohl und behaglich im Gefühl der Majorität, die auf seiner Seite ist.

Na, dann wollen wir mal versuchen, die Wahrheit ein paarmal zu wiederholen:

»Lügenpresse, Lügenpresse, Lügenpresse, …«

Attacke auf den Mainstream Akif Pirinçci, Andreas Lombard (Hg.)

Attacke auf den Mainstream

Akif Pirinçcis Bestseller Deutschland von Sinnen versetzt die deutschen Medien im Frühjahr 2014 in helle Aufregung. Das Buch schlug ein wie eine Bombe. In den Mainstream-Medien wurde der politisch inkorrekte Autor als Hassprediger beschimpft, sein Buch gar mit Adolf Hitlers Mein Kampf verglichen. All das, weil Akif Pirinçci zur Revolution gegen die politische Meinungsdiktatur in den deutschen Medien aufrief. In Zeitungen, Zeitschriften und im Fernsehen wurde Pirinçci verdammt, monatelang machte er Schlagzeilen. Dabei richtet sich Pirinçcis Kritik nicht gegen Frauen, Homosexuelle und Zuwanderer, sondern gegen deren kultische Verehrung durch Politiker und Journalisten. Im Verlauf der erhitzten Debatte wird deutlich, was das Buch wirklich ist: ein kalkulierter Angriff auf das politisch korrekte Establishment und sein Meinungsmonopol. Und noch etwas führt das Buch vor: den tiefen Graben zwischen den Massenmedien und ihrer Leserschaft.

Dieser Band dokumentiert die aufregenden Wochen – mit Nachdrucken, Originalbeiträgen und einer kommentierten Medienchronik, mit Texten von Akif Pirinçci, Thor Kunkel, Ijoma Mangold, André F. Lichtschlag und vielen anderen.

http://www.kopp-verlag.de/

»Deutscher Presse auf die Fresse«: Deutliche Absage von Demonstranten an Journalisten des Mainstream

Torben Grombery

Die Journalisten der Mainstream-Medien haben von den Teilnehmern der HoGeSa-Demonstration in Hannover eine äußerst deutliche Absage erhalten. Entsprechend konnten sich die Hofberichterstatter des Establishments nahezu nur selbst interviewen und blieben lieber fein in der Nähe vieler Polizisten – was diese denen auch sicherheitshalber geraten hatten. Alternative Medien hingegen konnten frei von Hass und Häme berichten.

 

 

Die Hofberichterstatter der zwangsfinanzierten GEZ-Medien und der restlichen Mainstream-Medien (MSM) in Deutschland haben es dieser Tage wahrlich nicht leicht. Sie bekommen neben demSterben im Blätterwald und dem damit verbundenen, drohenden Beschäftigungsverlust mittlerweile die Ausläufer von Ursache und Wirkung immer deutlicher zu spüren.

Bei der friedlich verlaufenen Hooligans gegen Salafisten-Demonstration (HoGeSa) in Hannover, die unter dem Motto »Europa gegen den Terror des Islamismus« abgehalten wurde, war das Freundlichste, was die MSM-Berichterstatter sich anhören mussten, dass diese mittlerweile auf der Beliebtheitsskala der teilnehmenden Menschen dort weit unterhalb von südosteuropäischen Hütchenspielern rangieren – also dicht gefolgt von Politikern der etablierten Parteien in Deutschland.

Die allermeisten Sprüche der Demonstrationsteilnehmer, welche die MSM-Berichterstatter auf ihre zumeist plumpen Anfragen an diese zu hören bekamen, waren allerdings etwas deutlicher formuliert: Neben dem erhobenen Mittelfinger gab es oftmals ebenso ein schlichtes »verpisst euch« als kurzgefasste Standardantwort – genau darin waren sich fast alle Demonstrationsteilnehmer einig.

Doch das alles ficht die Berichterstatter der MSM nach wie vor nicht an. Die Artikel mit der Überschrift »Hannover wehrt sich erfolgreich gegen HoGeSa« sind zu Hauf im Mainstream zufinden. Auch verschweigen die Berichte sehr gerne, dass im Anschluss an die Kundgebung mehrere Demonstrationsteilnehmer durch einen brutalen Angriff von rund 30-40 vermummten Antifa-Aktivisten durch Messerstiche sowie Schläge und Tritte schwer verletzt wurden.

Erst kürzlich wurde einer der Verletzten aus dem Krankenhaus in Hannover quasi »zwangsimmatrikuliert«. Das Westfalen-Blatt berichtet dazu:

»Erst am Freitag wurde der Vater eines Grundschülers aus einem Krankenhaus in Hannover entlassen. Das geschah gegen seinen Willen. Den Angaben des 45-Jährigen zufolge wurde ihm signalisiert, man könne angesichts des Aufzugs der rechten Szene und einer Gegendemo der Linken in Hannover nicht für seine Sicherheit garantieren.«

Die Antifa hatte im Vorfeld auf ihren Internetseiten eine glasklare Botschaft in Form eines Bildes an ihre Gefolgsleute verbreitet – auch darüber berichtet der Mainstream in keinster Weise:

 

Zum Abschluss des Berichtes gönnen wir uns nun die Berichterstattung der nahezu hilflosen MSM zur Thematik:

 

http://info.kopp-verlag.de/

Akif Pirinçci, Andreas Lombard (Hg.) Attacke auf den Mainstream

Attacke auf den Mainstream

Akif Pirinçcis Bestseller Deutschland von Sinnen versetzt die deutschen Medien im Frühjahr 2014 in helle Aufregung. Das Buch schlug ein wie eine Bombe. In den Mainstream-Medien wurde der politisch inkorrekte Autor als Hassprediger beschimpft, sein Buch gar mit Adolf Hitlers Mein Kampf verglichen. All das, weil Akif Pirinçci zur Revolution gegen die politische Meinungsdiktatur in den deutschen Medien aufrief. In Zeitungen, Zeitschriften und im Fernsehen wurde Pirinçci verdammt, monatelang machte er Schlagzeilen. Dabei richtet sich Pirinçcis Kritik nicht gegen Frauen, Homosexuelle und Zuwanderer, sondern gegen deren kultische Verehrung durch Politiker und Journalisten. Im Verlauf der erhitzten Debatte wird deutlich, was das Buch wirklich ist: ein kalkulierter Angriff auf das politisch korrekte Establishment und sein Meinungsmonopol. Und noch etwas führt das Buch vor: den tiefen Graben zwischen den Massenmedien und ihrer Leserschaft.

Dieser Band dokumentiert die aufregenden Wochen – mit Nachdrucken, Originalbeiträgen und einer kommentierten Medienchronik, mit Texten von Akif Pirinçci, Thor Kunkel, Ijoma Mangold, André F. Lichtschlag und vielen anderen.

http://www.kopp-verlag.de/Attacke-auf-den-Mainstream.htm?websale8=kopp-verlag&pi=121365&ci=000398&ref=NEWSLETTER-2014-11-07&subref=Mainstream

Wie das Establishment die Massen in die Irre führt, bedroht und ruhigstellt

Markus Gärtner

Falls noch ein Kandidat für das Wort des Jahres gesucht wird, hier kommt ein heißer Favorit. Es ist das Wort »überraschend«. Von der WELT über die ARD bis hin zur BILD und vielen weiteren Mainstream-Medien waren die meisten überrascht, dass bei den Landtagswahlen die Euro-kritische »Alternative für Deutschland« in die regionalen Parlamente einzieht und bei praktisch allen etablierten Parteien Stimmen wilderte. Kurz vor dem Referendum in Schottland scheint auch alle Welt geschockt und überrascht zu sein, wie wahrscheinlich es ist, dass am 18. September für die Unabhängigkeit votiert wird. Schon bei der Wahl im Mai war das komplette europäische Establishment mitsamt den Leitmedien überrascht, wie kräftig EU-kritische Parteien zulegen konnten.

In Deutschland sind viele nach dem Rückgang der wirtschaftlichen Leistung im zweiten Quartal auch noch überrascht – oder tun zumindest so – dass der deutsche Anker in der turbulenten EU-See selbst ins Wanken gerät, trotz der schädlichen Sanktionen gegen Russland und umfangreichem Handel mit dem Land, und trotz der schwächelnden Exportmärkte in den großen Schwellenländern, in denen deutsche Ausfuhren bisher sehr erfolgreich sind. Und schließlich: Nachdem uns die Wall Street und ihre Propaganda-Organe in den wirtschaftsfreundlichen Medien vom Wall Street Journal bis zur New York Times monatelang weißmachen wollten, dass die Konjunktur in den USA deutlich besser aussieht als im Rest der Welt, kommen plötzlich deprimierende Jobzahlen für den August und die schwächste Industrieproduktion seit sieben Monaten.

Welch eine Überraschung in einer siechenden Supermacht, in der die Reallöhne stagnieren, die Konsumenten ausgezehrt sind, die Banken wenig Kredite vergeben und die Firmen nicht nur wenig investieren, sondern auch die Gewinne aus dem Rest der Welt nicht ins Land zurückholen, weil sie gar keine neuen Jobs schaffen wollen! Für welche Nachfrage auch? − Schlimmer noch: Als die OECD zu Wochenbeginn ihre Prognose für das Wachstum in den Industrieländern stutzte, wurde nur die Vorhersage für Italien stärker amputiert als die für die USA. Die OECD strafte die ganzen Schönwetter-Prognosen und falschen Konjunktur-Versprechen der vergangenen Monate gleich selbst Lügen und watschte sie als das ab, was sie waren: reine Propaganda.

Was sagt uns das über unsere Welt? Es sagt uns, dass die politische Kaste, die uns regiert, völlig abgehoben ist und die Bodenhaftung zu Wählern und Steuerzahlern verloren hat. Mit Blick auf die USA ist das jedoch für uns nicht überraschend, weil über die Hälfte der Abgeordneten im Kongress in Washington Millionäre sind, während 46 Millionen Amerikaner in die Suppenküchen gehen, weitere zehn Millionen mehr Hypothekenschulden bei ihrer Bank haben als das Haus nach der Finanzkrise noch wert ist, und weil der »amerikanische Traum« in den Leitmedien noch ganz heimtückisch beschworen wird, während der Großteil des Volkes ihn längst entgeistert aufgegeben hat. Ganz zu schweigen von dem Massaker an der Mittelschicht.

In Deutschland wächst derweil der Missmut über miserable Informationen in den traditionellen Medien und die Tatsache, dass mit der Bildung der Großen Koalition eine richtige Opposition faktisch ausgeschaltet wurde. Wie sollen in diesem Umfeld verlässliche Nachrichten über dietatsächliche politische und wirtschaftliche Lage zum angeblichen »Souverän«, dem Wahlvolk, gelangen?

Wie verlogen die manipulierten und kosmetisch bearbeiteten Zahlen und Informationen waren, die uns vor den genannten Terminen und Ereignissen verabreicht worden waren, das sehen wir am aktuellen Geschehen. Jetzt, wo die Unabhängigkeit von Schottland »droht«, werden alle Messer gewetzt und alle Drohungen ausgesprochen, um die bösen separatistischen Schotten noch rechtzeitig zur Vernunft zu bringen. Vom Fußball-Star David Beckham bis hin zur Queen höchstpersönlich intervenieren viele, die vom »Vereinigten Königreich« profitieren und schön leben und sich nicht zu schade sind, offene oder verdeckte Drohungen gegen ein Votum zu Gunsten der Unabhängigkeit auszusprechen. Offen und unglaublich dreist haben Banken wie die Lloyds Banking Group und die Royal Bank of Scotland die frechen Schotten gewarnt, ja nicht mit »JA« zu stimmen, sonst würden sie ihre glitzernden Bürotürme und das viele Geld abziehen und nach London verlegen.

Europas Establishment weiß − wie die britischen Geschäftsleute, die ihren Finger erheben − dass viel mehr auf dem Spiel steht als 5,3 Millionen schottische Steuerzahler, ein Drittel der Fläche Großbritanniens und jede Menge Rohstoffe. Das Verhältnis von Edinburgh zu London ist etwa so, wie das zwischen den nationalen Hauptstädten der EU zu Brüssel: Man sieht ein wucherndes regionales Aufbegehren von desillusionierten Menschen gegenüber einem Zentrum, das mit der politischen Dampfwalze über die Puzzle-Teile fährt, mit mehr Bürgerferne, neuen Steuerlasten, noch mehr Korruption und Entfernung von regionalen Sitten und fortgesetzter Erosion der Demokratie. Die Reihenfolge der Opfer kann jeder für sich selbst festlegen. Der Gesamtschaden bleibt der gleiche.

Kaum eine Drohung wird ausgelassen, damit das Ergebnis des Referendums ja nicht überraschendausfällt. Die Katalanen könnten sich in Spanien abspalten, heißt es. Belgien könnte zerbrechen. Die Basken könnten Ernst machen. Vielleicht revoltieren gar die Bayern! Jedes Schreckgespenst wird bemüht, um den Status Quo zu sichern, damit die Eliten in Ruhe ihren volksfernen Geschäften nachgehen können. Auch Financial Times-Chefkommentator Martin Wolf schaltete sich in Sachen Schottland ein. »Plötzlich stürzt eine der ältesten und stabilsten Demokratien auf dem Planeten ins Chaos«schrieb Wolf, »das ist sehr überraschend und niemand von uns hat das erwartet«.

Und was passiert, wenn sich die Adressaten der Drohungen und wüsten Gefahren-Gemälde am Ende doch nicht ins Bockshorn jagen lassen? Das haben wir nach der Europawahl gesehen. Obwohl die Bürger der EU die etablierten Parteien von Großbritannien über Frankreich bis nach Südeuropa laut schallend abwatschten und EU-kritische Parteien in das Parlament schickten, weil sie ihre regionalen Demokratien und mehr Transparenz sowie politische Verantwortlichkeit zurückhaben wollten, wurde kurz darauf in völliger Ignoranz dieses politischen Erdbebens mit Luxemburgs Ex-Premier Jean-Claude Juncker eine Ikone der Integrationspolitik zum Chef der EU-Kommission befördert. Ein Schlag ins Gesicht der Wähler kann kaum heftiger ausfallen als dieser.

Damit die desillusionierten Massen nicht aufbegehren, werden sie ungebremst mit Statistiken versorgt, die verblühende Landschaften weiterhin in rosa Farben darstellen. Seit Monaten sorgen daher seltsame Zahlen-Kapriolen rund um den Globus für wachsendes Misstrauen gegenüber den Regierungen. In der EU werden in die Berechnung des Bruttoinlandsproduktes Drogenhandel, Schmuggel und Prostitution einbezogen, in Italien auch noch die Geschäfte der Mafia. Die neue Zählweise, mit der EU-Vorgaben umgesetzt werden, lässt die wirtschaftliche Gesamtleistung Italiens auf einen Schlag um 170 Milliarden Euro steigen, was elf Prozent des BIP entspricht. Bequem für die Regierung in Rom ist dabei, dass die höhere BIP-Zahl den Schuldenberg prozentual verkleinert, wie in den übrigen Ländern, in denen dieser Trick angewendet wird.

Vordergründig wird eine EU-Regulierung umgesetzt. In Wahrheit wird eine Schönheits-Operation an der Schuldenbilanz vorgenommen. Dieses fiskalische Facelifting ist kein Einzelfall. Im April schaffte es Nigeria über Nacht, Südafrika als größte Volkswirtschaft Afrikas abzulösen. Möglich wurde diese PR-wirksame Neubewertung dadurch, dass jetzt in Nigeria auch Online-Verkäufe, die Filmproduktion und der Telekomsektor mitgezählt werden. Wer so schnell größer wird, gewinnt aber nicht nur Prestige, er kommt auch leichter an Kapital für die Neuverschuldung heran.

Das erinnert uns an ein Research-Papier von Kiel Economics, das zu Jahresbeginn dem Statistischen Bundesamt eine deutliche Fehleinschätzung der Konjunkturdaten für 2012 und 2013 vorwarf. Destatis steht bei Weitem nicht alleine unter Beschuss. Das US-Finanzministerium musste im Frühjahr nur Stunden nach der ersten Veröffentlichung eine ganze Serie von Daten über ausländische Gläubiger am US-Anleihemarkt in peinlicher Weise korrigieren.

Doch das ist nicht alles: Barack Obama sieht sich seit Ende 2012 mit dem Vorwurf konfrontiert, seine Regierung habe im Monat vor der Wiederwahl die Arbeitslosenzahlen nach unten manipuliert. Kein geringerer als der Ex-CEO von General Electric, Jack Welsh, hatte diesen Vorwurf erhoben. Die US-Notenbank musste Mitte März nach nur einem Tag eine Serie von Ergebnissen zum jüngsten Stresstest bei den Banken korrigieren. Die Abweichungen waren jeweils nicht groß. Doch die Zahl der Korrekturen überraschte viele.

Einer der üblichen Verdächtigen in diesem Zusammenhang ist China. Dort wird alle paar Monate der Vorwurf erhoben, dass die Teuerungsrate und die Zahl der Arbeitslosen drastisch geschönt werden. Aus gutem Grund: Das National Bureau of Statistics hatte bereits 2002 die flächendeckende Manipulation von Konjunkturzahlen in 62.000 Fällen zwischen Mai und Oktober eingeräumt. Chinas Premier Li Keqiang – damals noch Parteichef der Provinz Liaoning – bezeichnete die Konjunkturzahlen der Volksrepublik 2010 als »Werk von Menschen«, sprich als unzuverlässig. Im Januar 2013 ertappten mindestens drei Banken China bei der Publikation von Exportzahlen, die viel höher ausfielen als das, was Chinas Handelspartner in ihrer Import-Rechnung für China angaben.

Die Zweifel an offiziellen Konjunkturzahlen wachsen. Der Vorwurf, dass Politiker die Wahrheit zurechttricksen, wird auffallend öfter erhoben. Ganz drastisch sind die Vorwürfe gegenüber der US-Administration. Das kleine Belgien, mit einem BIP von 484 Milliarden Dollar, soll binnen weniger Monate mit einem Bestand von 364 Milliarden Dollar US-Anleihen ganz plötzlich zum drittgrößten ausländischen Gläubiger der USA hinter China und Japan aufgestiegen sein. US-Blogs wieZeroHedge warfen der Regierung in Washington offen vor, Belgiens Anleihekäufe aufzublähen, um Bond-Verkäufe anderer Gläubiger zu tarnen.

 

http://info.kopp-verlag.de/hintergruende/deutschland/markus-gaertner/wie-das-establishment-die-massen-in-die-irre-fuehrt-bedroht-und-ruhigstellt.html