Mit Tee gegen Blattlaus und Co.

Meltau, Milben, Blattläuse: Jeder Garten- oder Balkonbesitzer kennt das Problem. Was tun gegen Schädlinge? Statt gleich zu umweltschädlichen Chemiekeulen zu greifen, lohnt sich der Blick in die eigene Küche. Denn hier gibt es Mittel, der Laus den Garaus zu machen.

Von Silke Offergeld

Eine Person bei der Gartenarbeit. (picture alliance / dpa)
Statt zu Glyphosat und Co. zu greifen, hilft bei Schädlingsbefall oft schon ein Tee. (picture alliance / dpa)

Gelbe Blätter, Mehltau oder Schädlinge findet fast jeder mal an den Pflanzen im Garten oder Balkonkasten. Aber was tun, wenn man sein Grün möglichst bio halten möchte?

„Das sind so die klassischen Fälle, mit Jauchen, Tees oder Brühen kann man da arbeiten, ohne direkt zu der chemischen Keule greifen zu müssen“, sagt Birgit Königs vom Naturschutzbund NRW. Jauche im Beet? Und Tee oder Brühe für die Blumen? Klingt seltsam. Claudia Feldhaus, Garten- und Landschaftsgestalterin aus Köln, erklärt:

„Tee ist klar: Da nimmt man die frischen Blätter oder auch getrocknete Blätter und gießt das mit kochendem Wasser auf. Brühe ist: Da zerkleinert man die Blätter, setzt das mit kaltem Wasser an und kocht das dann hinterher auf. Und eine Jauche, da setzt man die unzerkleinerten Blätter mit kaltem Wasser an und lässt das zum Teil – das ist ein bisschen unterschiedlich – eine Woche lang stehen.“

Ein Allzweckmittel gegen viele Schädlinge, wie etwa Spinnmilben oder Wollläuse, ist Salbeitee mit etwas Teebaumöl und flüssiger Schmierseife. Ein Tee aus Kapuzinerkresse vertreibt Blutläuse, Rainfarn-Tee hilft bei Mehltau. Knoblauch-Tee – aus einer Zehe auf einen Liter Wasser – wirkt gegen Pilzbefall, eine Schachtelhalm-Brühe gegen Blattläuse.

Auf die richtige Dosierung kommt es an

Das grobe Rezept für Tees und Brühen: Auf zehn Liter Wasser kommen ein Kilo frische Pflanzen – oder 100 Gramm getrocknete. Wer weniger braucht, rechnet die Menge herunter. Brühen und Tees gegen Schädlinge werden auf die Pflanzen gesprüht, etwas verdünnt und nie in der prallen Sonne.

Übertreiben sollte man es nicht, sagt Claudia Feldhaus:

„Man sollte unbedingt auf seine Einstellung zu Schädlingen achten und gucken, dass die auch zu unserem Leben gehören. Und nicht sofort in Panik ausbrechen, wenn man drei Blattläuse an einer Pflanze sieht.“

Kamillentee als Gießwasser

Denn einer gesunden Pflanze machen die nicht viel aus. Und der gute, alte Kamillentee zum Beispiel fördert gesundes Wachstum, wenn man ihn als Gießwasser benutzt.

Der Klassiker unter den Bio-Düngern ist aber: Brennnesseljauche. Dazu kommen Brennnesseln in einen Eimer und werden mit kaltem Wasser bedeckt. Dann gärt das Gebräu. Das heißt: Es schäumt – und stinkt, bis zu drei Wochen lang. Abdecken darf man die Jauche nicht: Sie braucht unbedingt Sauerstoff. Gegen ganz üblen Gestank rät Birgit Königs:

„Den kann man zumindest ein wenig mildern, indem man das während dieser Gärzeit mit Gesteinsmehl bestäubt, die Oberfläche. Das bleibt auch oben liegen, das muss man öfter wiederholen, das hat so einen zusätzlich düngenden Effekt auch hinterher noch.“

Die fertige Jauche schäumt und stinkt nicht mehr. In den Boden sollte sie dennoch nur im Verhältnis 1:10 verdünnt kommen. Viele Unkräuter lassen sich zu Jauche verarbeiten – und kommen dem Garten so wieder zu Gute. Auch die anderen Zutaten für die natürlichen Mittel gibt es kostenlos, sagt Claudia Feldhaus:

„Es ist einfach, sich die Pflanzen zu beschaffen, sie wachsen auf jeder Wiese oder am Waldrand, bei einem Sonntagsspaziergang ist es ganz einfach, sie zu finden.“

Und mitzunehmen:

Man kann es sich aber auch leicht machen, sagt Birgit Königs:

„Wenn man diesen Aufwand scheut, kann man einfach in die Apotheke oder in den Drogeriemarkt, holt sich Brennnesseltee – und macht das damit … “

Na dann: Wohl bekomm’s!

 

Quelle: http://www.deutschlandfunk.de/pflanzenschutzmittel-mit-tee-gegen-blattlaus-und-co.735.de.html?dram%3Aarticle_id=356028


http://kosmische-tagesschau.de/KT

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