Heute vor 101 Jahren: Gründung der Federal Reserve!

23. Dezember 2014 von Bürgender

Seit heute 101 Jahren gibt es die sogenannte US-Notenbank, die Federal Reserve. Ursprünglich sollte sie Konjunkturzyklen abschaffen und für ein sicheres und flexibles Bankensystem sorgen. Tatsächlich folgten die schlimmsten Wirtschaftskrisen der Geschichte und der Dollar verlor seit Gründung der Fed mehr als 90 Prozent seines Wertes. Happy Birthday!

Federal Reserve System
Bild: Wikipedia

Die Geschichte des Federal Reserve System reicht über 100 Jahre zurück. Als Nachfolgeorganisation der bekanntermaßen korrupten “Second Bank of the United States” wird auch die Federal Reserve für zahlreiche Krisen verantwortlich gemacht, u.a. für den Börsencrash von 1929, als durch eine damals deflationäre Geldpolitik versucht wurde, den Goldabfluss aus dem Land zu stoppen. Nach der u.a. von  John Pierpont Morgan ausgelösten Bankenkrise im Jahr 1907 wurde seitens privater Bankiers die Gründung des Federal Reserve System angestoßen. Die spätere Gründung der Fed  klingt denkbar verschwörerisch: Sieben Banker und Politiker, deren privater Reichtum zu dieser Zeit ganze 25 Prozent des Weltvermögens darstellten, trafen sich im Jahr 1910 auf der Insel Jekyll Island und entwarfen gemeinsam das Federal Reserve System.

Namentlich handelte es sich um folgende Personen: Nelson W. Aldrich (Republikaner im Senat und Schwiegervater von John D. Rockefeller jr.), Henry P. Davison (J. P. Morgan Company), Charles D. Norton (Präsident der 1st National Bank of New York), A. Piatt Andrew (Ministerialdirektor des US-Schatzamtes), Frank A. Vanderlip (Präsident der National City Bank of New York, Vertreter von William Rockefeller), Benjamin Strong (Vorsitzender der J. P. Morgan’s Bankers Trust Company) und Paul M. Warburg (Partner von Kuhn, Loeb & Company, Vertreter der Rothschilds und Warburgs in Europa).

Kurz vor Weihnachten, am 23. Dezember 1913, war es dann nach akribischer Austüftelung und einigen überwundenen Widerständen im Weißen Haus schließlich soweit: Das Federal Reserve System wurde gegründet. Vordergründig geschaffen, um ein “sicheres und flexibleres Bankensystem” zu gewährleisten, das “nationale Finanzsystem zu stärken” und Konjunkturzyklen abzuschaffen.

Konjunkturzyklen gab es natürlich entgegen aller Beteuerungen weiterhin. Zwischen 1920 und 1929 gab es drei ausgeprägte Auf- und Abschwünge. Im Zuge des Ersten Weltkrieges hatte die Federal Reserve den Geldvorrat ausgeweitet, was die Preise steigen ließ. 1920 erhöhte die Fed die Zinsen, um die Inflation zu bremsen. Die USA stürzten in eine Rezession und die Preise fielen, Hunderte Unternehmen gingen daran zugrunde. Im selben Jahr wurden die Zinsen wieder gesenkt, um die Rezession zu stoppen. Die Preise stiegen wieder, ebenso die Staatsverschuldung.

1923 schränkte die Fed den Kreditrahmen ein, um die Inflation zu bremsen. 1924 erschuf sie 500 Millionen Dollar aus dem Nichts, im Verlauf des Jahres wurden weitere vier Milliarden erzeugt, was die Aktienkurse steigen ließ. 1926 brachen die Preise für Immobilien und Grundstücke zusammen. 1927 pumpte die Fed weitere Dollars ins System und die Wirtschaft schien sich zu erholen. Im Frühjahr 1928 schränkte die Fed erneut den Kreditrahmen ein. Am 24. Oktober 1929 brach die US-Wirtschaft letztendlich zusammen, was die globale Große Depression der 1930er Jahre auslöste und laut einigen Analysten die Ursache für spätere Konflikte auf der ganze Welt war. Quelle: Die Kreatur von Jekyll Island, Seite 545.

Tatsächlich handelte es sich bei der Errichtung der Fed einfach um die Wandlung von staatlichem zu privatem Geld, weshalb einige Kritiker in der Fed die größtmögliche Bedrohung für die Stabilität der Weltwirtschaft sehen. Denn die US-Regierung darf laut Verfassung nur Gold- und Silbermünzen als Geld ausgeben, die fälschlicherweise oft als “Notenbank” bezeichnete Fed umgeht dies und verleiht ungedecktes Papiergeld gegen Zinsen an Großbanken und neuerdings auch in Form von Anleihenkäufen (Quantitative Easing) an die Regierung. Die US-Regierung selbst verfügt über kein staatliches Geldwesen mehr.

Darum ist die Bezeichnung “Federal Reserve” in hohem Maße irreführend, denn die Organisation ist weder federal (staatlich) – dieser Anschein wird nur dadurch erweckt, dass das Direktorium vom US-Präsidenten ernannt wird -, noch existiert eine Reserve, die das als US-Dollar bezeichnete Kreditgeld deckt. Anders als beim Warengeld handelt es sich beim US-Dollar nur noch um Schuldscheine, welche aus dem Markt verschwinden, sobald die Schuld beglichen oder abgeschrieben wurde.

Laut Bloomberg handelte es sich dabei um ein System, das so robust war, dass es zwei Weltkriege und eine Große Depression überstand. Die Realität dürfte aber eher das Gegenteil sein: Die Fed verkörpert bis heute ein Finanzsystem, das gigantische Kriege und Umverteilungen überhaupt erst ermöglicht. So stellte die Federal Reserve im Ersten wie auch im Zweiten Weltkrieg genügend Mittel für den Krieg sicher. Das Preisniveau wurde in den 1940er Jahren verdoppelt, Sichteinlagen verdreifacht. Die Käufe von Staatsanleihen erhöhten sich von 1941 bis 1945 von zwei auf 24 Milliarden Dollar.

Viele hitzige Debatten gibt es über die aus zwölf Zweigstellen bestehenden Fed, doch halten wir uns an die Fakten: So fand beispielsweise der größte Aufschwung in der Geschichte der Vereinigten Staaten ohne Zentralbank statt. Es gab auchniemals anhaltende Inflation vor der Gründung der Federal Reserve. Bevor die Fed gründet wurde, lag die Teuerungsrate bei 0,5 % pro Jahr. Dazu sei gesagt, dass die früheren Berechnungsmethoden der Teuerungsraten wesentlich strenger waren als heute. Seit 1913 hat der US-Dollar mehr als 95% an Kaufkraft eingebüßt.

Im Gründungsjahr der Federal Reserve wurde zudem eine permanente Einkommenssteuer erhoben. Kritiker sehen hier einen Zusammenhang zur Schaffung der Fed: Wohlstand soll von den Bürgern in die Taschen der Bankiers verteilt werden. Mit Erfolg, denn seit Gründung der Fed haben sich die Staatsschulden, also in erster Linie die Schulden der Steuerzahler gegenüber Finanzinstituten, ver-5000-facht. Natürlich fallen dafür dementsprechende Zinszahlungen an, derzeit bescheidene 400 Milliarden Dollar pro Jahr.

Kaufkraft des Dollar

Seit 1950 gab es mindestens zehn verschiedene Krisen, an denen das Fed-Geldsystem maßgeblich beteiligt war. Aktuellere Beispiele sind die Dotcom-Blase, die Immobilienblase und die aktuelle Anleihenblase, die wahrscheinlich größte in der bisherigen Geschichte. Im Zuge der laufenden Krise hat die Fed heimlich 16,1 Billionen Dollar in internationale Großbanken gepumpt. Weitere 2,75 Billionen Dollar flossen im selben Zeitraum in die Aktienmärkte. Zwischen Arm und Reich klafft heute die größte Lücke seit den 1920er-Jahren.

US-Präsident John F. Kennedy hatte die Federal Reserve im Zuge der Executive Order 11110 am 4. Juni 1963 entmachtet und und damit begonnen, staatliche, mit Silber gedeckte Dollarnoten einzuführen. Am 22. November 1963 war er tot. Die Silberdollar-Noten wurden wieder eingezogen und alle Änderungen Kennedys rückgängig gemacht. Zuvor, im Jahr 1961, hatte Kennedy eine Rede gehalten, in der er vor “geheimen Gesellschaften” gewarnt hatte.

Bis heute setzt die Federal Reserve ihre Machtposition rücksichtslos durch. So entschloss sich beispielsweise Saddam Hussein Ende 2002, sein Öl statt in Dollarvon nun an in Euro zu handeln. Im März 2003 bekam er unliebsamen Besuch von amerikanischen Truppen. Ähnliches widerfuhr Libyens Muammar Gaddafi, der 2011 libysches und nordafrikanisches Öl in einer goldgedeckten Währung, dem islamischen Gold-Dinar, handeln wollte.

Bis vor wenigen Jahren gab es sechs von der Federal Reserve unabhängige Staaten: Irak, Afghanistan, Libyen, Nordkorea, Iran und Kuba. Heute sind es nur noch drei, raten Sie mal welche? Papiergeld ist übrigens ein wahrhaftiges Kriegsgeld: Im Ersten Weltkrieg hatten sich alle Kontrahenten vom Gold verabschiedet, um die Materialschlacht überhaupt führen zu können. Im soliden Goldstandard wäre den Kombattanten vermutlich sehr schnell das Geld ausgegangen.

Laut dem wohl berühmtesten Ökonomen und Geldtheoretiker des 20. Jahrhunderts, John Maynard Keynes, ist das Papiergeldsystem nichts anderes als ein Besteuerungsmittel. So schrieb er bereits 1923 in seinem Buch “Ein Traktat über Währungsreform”:

Wir wollen unterstellen, dass sich 9 Millionen Kassenscheine im Umlauf befinden, und dass sie insgesamt den Gegenwert von 36 Millionen Golddollars ausmachen. Man unterstelle, dass eine Regierung weitere 3 Millionen Noten druckt, so dass der Betrag an Währungsgeld jetzt 12 Millionen ausmacht; dann sind gemäß der obigen Theorie die 12 Millionen Noten immer noch der Gegenwert von 36 Millionen Dollars. Im ersten Fall ist daher jede Note gleich 4 Dollar, im zweiten Fall jede Note gleich 3 Dollar. Folglich sind die 9 Millionen Noten, die ursprünglich in den Händen der Bevölkerung waren, nunmehr 27 Millionen Dollar wert anstatt 36 Millionen und die von der Regierung ausgegebenen 3 Millionen Dollar sind 9 Millionen Dollar wert. So hat die Regierung durch das Drucken der zusätzlichen Noten von der Bevölkerung in ihre eigene Kasse einen Betrag von Mitteln im Gegenwert von 9 Millionen Dollar übergeleitet, genau so wirksam, als wenn sie diesen Betrag per Steuern erhoben hätte.

Dan Ferris schrieb in einem Blogbeitrag über die Wertentwicklung des Dollar in den 100 Jahren vor und nach Gründung der Federal Reserve. Zwischen 1814 und 1913 war der Dollar vergleichsweise stabil und unterlag wohl eher natürlichen Schwankungen:

1 Dollar im Jahr…
waren 1913:
1814
$0.47
1824
$0.90
1834
$0.99
1844
$1.06
1854
$1.10
1864
$0.63
1874
$0.87
1884
$1.10
1894
$1.14
1904
$1.10

 

Nach Gründung der Federal Reserve folgte geldpolitisch ein vergleichsweise chaotisches Jahrhundert:

1 Dollar in 1913, waren…
…in diesem Jahr:
$1.69
1922
$1.38
1932
$1.65
1942
$2.68
1952
$3.06
1962
$4.23
1972
$9.77
1982
$14.19
1992
$18.08
2002
$22.88
2012

 

Um ganze 391 Prozent hat sich die Bilanzsumme der Federal Reserve während der fast achtjährigen Amtszeit Bernankes von damals 884,66 Milliarden auf 4,102 Billionen Dollar erhöht. Ein Großteil davon sind aufgekaufte US-Staatsanleihen im Zuge der Quantitative Easing-Programme, wie auch die Rettungsaktionen der beiden Hypothekenbanken Freddie Mac und Fannie Mae.

Bernanke überholte während seiner Zeit als Fed-Chef sogar die Volksrepublik China als größten Halter von US-Staatsanleihen. Das umstrittene Privatunternehmen beabsichtigt durch die Anleihenkäufe angeblich die Drückung der Zinsen, die die US-Regierung auf dem Weltmarkt bezahlen muss. Die Zinsdrückungen begannen bereits in kleinerem Umfang nach dem Platzen der Aktienblase im Jahr 2001 und sollen nach offizieller Erklärung die Wirtschaft ankurbeln und Investitionen fördern. Viele Beobachter bezweifeln jedoch, dass sich eine durch zu hohe Schulden ausgelöste Krise mit weiteren Schulden lösen lässt und beschuldigen die Fed der Manipulation der Zinssätze.

Federal Reserve und die Titanic

Es existieren zahlreiche Theorien rund um die Federal Reserve. Eine bekanntere davon ist der Zusammenhang zur gesunkenen Titanic im Jahr 1912, nur ein Jahr vor der Gründung der Organisation. Im Jahr 1898 schrieb ein Mann namens Morgan Robertson ein Buch mit dem Titel “Wreck of the Titan”. Das Buch handelte von einem als unsinkbar geltenden Luxusliner, der zu schnell im Nordatlantik unterwegs war, mit einem Eisberg kollidierte und sank. Fast alle Reisenden wurden getötet, da es zu wenige Rettungsboote gab.

14 Jahre später wurde die Geschichte wahr, allerdings hieß der Luxusliner nicht “Titan” sondern “Titanic”. Und die Folgen der Kollision waren ebenfalls andere, als in der fiktiven Geschichte: Auf der echten Titanic befanden sich nämlich einige der reichsten Menschen der Welt und einige von ihnen waren unangenehme Kontrahenten der zu diesem Zeitpunkt noch in Planung befindlichen Federal Reserve. Wie etwa John Jacob Astor IV, ein Freund Nikola Teslas und der zu der Zeit der reichste Mann der Welt. Auch Benjamin Guggenheim befand sich an Bord und starb, ebenso Isa Strauss. Allesamt angeblich wichtige Gegner der Geldverschwörung.

Alles Unsinn? Keine Ahnung. Doch setzen wir noch einen oben drauf (Quellen hier,hier, hier und hier). Kurz zusammengefasst:

  1. John Piermont (JP) Morgan finanzierte die Titanic.
  2. JP Morgan selbst war ebenfalls als Mitreisender erwartet, sagte aber in letzter Minute ab.
  3. Milton Hersey, ein guter Freund Morgans, sagte ebenfalls in letzter Minute ab. Später gründete er das Hersey Nahrungsmittelimperium.
  4. Es befanden sich keine roten Leuchtraketen an Bord, um auf einen Notfall hinzuweisen. Nur weiße Leuchtkugeln, die eine Party signalisierten und dass alles in Ordnung ist.
  5. Es war das erste Schiff seiner Art, das die Decks elektromagnetisch versiegeln, bzw. Menschen unter Deck einschließen konnte.
  6. Edward Smith war einer der besten Kapitäne seiner Zeit und verhielt sich extrem leichtsinnig.
  7. Der Autor des Buches “Wreck of the Titan” wurde einige Zeit nach dem Untergang der Titanic vergiftet.

Und wem gehört die Federal Reserve?

Ellen Brown von Globalresearch hat ein wenig recherchiert und kam zum Ergebnis, dass sich die sog. Notenbank zu 100% in privatem Besitz befindet. Sämtliche Aktienbesitzer sind Privatbanken, 80% der Anteile gehören lautInsiderinformationen Goldman Sachs, dem Rockefeller-Clan, Lehmans und Kuhn Loebs von New York , den Rothschilds aus Paris und London, den Warburgs aus Hamburg, den Lazards aus Paris und dem Bankhaus Israel Moses Seif aus Rom. Keine einzige Aktie befindet sich angeblich im Besitz der US-Regierung.

Laut dem ehemaligen Fed-Chef Alan Greenspan sind die Beziehungen zwischen der US-Regierung und der Federal Reserve unwichtig, da es keine Behörde gebe, die die Handlungen der Fed aufheben könne. Dies sagte er in der von PBS ausgestrahlten TV-Sendung “News Hour” gegenüber dem US-Journalisten Jim Lehrer.

Eine sehr interessante Lektüre und möglicherweise auch der Lesetipp zum Thema ist das 1995 veröffentlichte Werk “The Creature from Jekyll Island”. Autor ist der amerikanische Forscher G. Edward Griffin. Eine deutsche Übersetzung gibt es vom Kopp-Verlag mit dem Titel “Die Kreatur von Jekyll Island”.

 

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