320.000 Menschen in sieben Städten gegen TESA und TTIP

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320.000 auf den Straßen – das war unfassbar

Nein, es ist nicht zu dick aufgetragen, wenn wir sagen: Dieser Demo-Tag geht in die Geschichte ein. 70.000 Menschen in Berlin, 65.000 in Hamburg, 55.000 in Köln, 50.000 in Frankfurt, 40.000 in Stuttgart, 15.000 in Leipzig und in München trotz Dauerregens 25.000. Alles zusammen: 320.000 Menschen – unfassbar! Größer und bedeutender war Protest selten. Die Entschlossenheit, die Sprechchöre, die Gänsehautmomente… diese Protestbewegung hat Kraft!

Campact ist wichtiger Teil in diesem Bündnis – und als Bürgerbewegung Motor für sozialen und demokratischen Fortschritt. Wir vernetzen, streiten für progressive Ideen und sind eine tolle Gemeinschaft politischer Menschen. Bitte unterstützen Sie diese Gemeinschaft jetzt als Förderer/in.

Hallo,

320.000 bundesweit, ich bin immer noch berührt, beglückt und getragen von diesem Tag. Von all den entschlossenen und hoffnungsfrohen Gesichtern. Und von tollen Menschen, die ich getroffen habe. Vorhin sprach mich Johannes an, direkt nach meiner Rede auf der Berliner Demo. Er ist 17, sorgt sich um seine Generation.„Die Unternehmen haben mit CETA noch mehr zu melden. Demokratie sieht für mich anders aus”, sagt er und schwenkt die Stopp-CETA-Fahne. Gemeinsam mit seiner Mutter Elke ist er gekommen. Früher war Elke viel auf Demos, gegen Atomkraft. Jetzt ist das wieder für sie dran.

Mutter und Sohn auf der Demo. Ich merke: Das sind zwei Menschen, die nicht resignieren, nicht verdrossen sind und mitgestalten wollen. Und Johannes ist weit davon entfernt, sich in virtuellen Welten vor der Realität zu verstecken. Stattdessen steht der 17-Jährige hier und fordert das Aus für CETA und TTIP.

Wir Bürgerinnen und Bürger, das wird mir an diesem gigantischen Demo-Tag besonders klar, wollen mitreden. Wir wollen gefragt und gehört werden – denn es geht uns an, was entschieden wird. Es betrifft uns. Meistens ganz direkt. Nicht nur bei CETA und TTIP. Auch bei Glyphosat und Fracking, bei gerechteren Steuern und mehr Datenschutz. Fest steht jedoch: Je weiter die Entscheider/innen weg sind, desto schlechter nehmen sie uns wahr. Und nur wir können das ändern – indem wir laut sind, fordernd und beharrlich unsere Argumente vortragen.

Mehr als 1,8 Millionen Menschen tun das – als Teil von Campact. Menschen wie Johannes und Elke, die machen wollen – nicht mit sich machen lassen. Gemeinsam über das Internet verbunden, bleibt unser Protest aber nicht digital.Hunderttausende versammeln sich, lernen sich kennen, kämpfen gemeinsam – wie jetzt in den sieben Städten. Zurzeit ackern wir alle gegen CETA und TTIP. Und wir sind zuversichtlich, das Problem zu knacken.

Doch die Welt dreht sich weiter – und der nächste Angriff auf unsere Demokratie oder die ökologische-soziale Vernunft liegt schon in irgendeiner Schublade. Daher unsere Bitte an Sie: Machen Sie Campact jetzt stärker. So stark, dass wir gut vorbereitet sind, wenn es wieder Hunderttausende auf der Straße braucht. Fördern Sie Campact bitte ab jetzt. Schon mit 5 Euro im Monat bringen Sie Campact weit nach vorne.
Obwohl weltweit die Regierungen merken, dass die Bürger/innen wachsam und skeptisch sind, wenn es um Freihandel geht, stehen diverse Abkommen in den Startlöchern. Und bei allen zeigt sich schon jetzt und immer wieder der undemokratische, konzernfreundliche und unsoziale Geist von CETA und TTIP.

Das kommt auf uns zu: 

  • das Dienstleistungsabkommen TISA. Die EU verhandelt streng geheim mit 21 Staaten über eine Liberalisierungswelle, die sich gewaschen hätte. Die Süddeutsche Zeitung schreibt nach aktuellen Leaks: „Bei TISA geht es um noch viel mehr als bei TTIP und CETA.”[1] TISA kann unsere Gesundheit, Bildung, Nahverkehr und Wasser gefährden: Zentrale öffentliche Dienstleistungen stünden mit dem Abkommen unter heftigem Privatisierungsdruck. Die Verhandlungen sind schon weit fortgeschritten.
  • ein Investitions-Abkommen zwischen der EU und China. Damit würde die gefährliche Paralleljustiz auch chinesischen (Staats-)Konzernen offenstehen, die unter anderem dabei sind, groß ins Geschäft mit Atomkraftwerken einzusteigen.
  • mehrere Abkommen mit den südost-asiatischen Staaten Singapur, Vietnam, Malaysia, Thailand, Indonesien und den Philippinen. Dort haben die Menschen wenig demokratische Rechte und werden zum Teil rücksichtslos ausgebeutet. Den Konzernen, die sie ausbeuten, sollen unsere Dienstleistungsmärkte geöffnet werden – und sie bekommen Sonderklagerechte als Investoren.
  • die EPA-Abkommen mit afrikanischen Staaten, die dort vor allem Kleinbauern ins Elend treiben und die Ausbeutung seltener Rohstoffe auf Kosten der dort lebenden Menschen stützen.
  • Außerdem ist TTIP noch nicht erledigt. Gescheitert ist dank der starken Proteste bisher nur der Versuch, noch unter der Obama-Präsidentschaft mit dem Abkommen fertig zu werden. Die Kommission jedoch verhandelt schon für den Neustart. Und Angela Merkel ist sowieso dafür.
Sie merken: Die Demo, diese unglaublich tolle Demo, war wichtig. Aber das, was kommt, wird unsere ganze Kraft und Aufmerksamkeit brauchen. Campact stemmt sich gegen die Aushöhlung unserer Demokratie durch schlecht gemachte Freihandelsabkommen. Und es ist unser Riesen-Wunsch, dass Sie mit einsteigen in diesen Kampf – als Förderin oder Förderer. Schon mit 5 Euro im Monat helfen Sie enorm.
Ganz herzlichen Dank für Ihr Engagement!

Christoph Bautz, Campact-Vorstand

PS: Wenn Sie Ihre Förderungserklärung bis zum 24. September übermitteln, senden wir Ihnen zu Ihrer argumentativen Stärkung das Buch „Die Freihandelsfalle”. 16 Fachautorinnen und -autoren arbeiten darin die möglichen Folgen von TTIP für die politische und gesellschaftliche Entwicklung in Europa auf.

Als Campact-Förderer/in werden Sie zur jährlichen Ideenwerkstatt eingeladen und erhalten mehrmals im Jahr spezielle Informationen per E-Mail. Am Jahresanfang erhalten Sie eine steuerlich absetzbare Spendenbescheinigung über Ihre Beiträge. Ihre Unterstützung können Sie jederzeit formlos kündigen.

PPS: Falls Sie einen Brief oder das Fax bevorzugen – drucken Sie einfach unserFörder-PDF aus und senden Sie es ausgefüllt und unterschrieben an:

Campact e.V., Artilleriestraße 6, 27283 Verden/Aller, Fax: 04231  957 499

[1] „Bei Tisa geht es noch um viel mehr als bei CETA und TTIP”, Süddeutsche Zeitung online, abgerufen am 15. September 2016, 19:48 Uhr

 

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2 Kommentare zu “320.000 Menschen in sieben Städten gegen TESA und TTIP

  1. Ja,diese Demo war ein voller Erfolg. Ich kann nur für München reden, alles gut organisiert, alles friedlich , gut ausgewählte Musik dazu, das alles trotz Dauerregen. Einen großen Dank an alle Aktiven , an die Organisatoren, die das alles geschafft haben.

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